Mittwoch, 20.10.2021

Ein neuer Tag, ein neues Relikt. Heute sind wir in einer Zeit gelandet, in der es noch Bäume gab, grösser als jedes moderne Hochhaus. Frühmorgens wurden die Kinder vom Leiterteam geweckt und durften direkt, ohne Morgensport, eine leckere Mahlzeit zu sich nehmen. Doch als wir den Esssaal betreten wollten, sassen zwei Höhlenmenschen mit Holz und Stein am Boden! Wir konnten uns nur schwer mit ihnen verständigen, da ihr Wortschatz zum grössten Teil nur aus «Ungala-Bungala» bestand. Nach einigen trägen Minuten erfuhren wir dann schliesslich doch die Namen der beiden prähistorischen Wesen: Feu-Feu und Stei-Stei.

Aliki und Alecto führten den beiden ulkigen Gestalten das letzte Relikt vor: Ein antiker Speer, gefertigt aus einem Stein und einem langen Stock, zusammengefügt aus Harz und Rinde. Die Augen von Feu-Feu und Stei-Stei strahlten, als sie den Speer sahen. Sie waren kaum mehr zu bremsen. Sie wollten wohl an einen bestimmten Ort! Wir mussten sie förmlich dazu zwingen, mit uns eine Kleinigkeit zu speisen, bevor wir die Reise auf uns nahmen. Auch wie man einen Stuhl richtig benützt schien nicht selbstverständlich zu sein – so mussten wir den beiden genau zeigen, wie man sich hinsetzt, Gabel und Messer verwendet, und sich ein Butterbrot schmiert.

Gestärkt forderten Aliki und Alecto die Kinder auf, sich warm anzuziehen. Das Küchenteam stellte uns feine Lunchpäckli zusammen, bestehend aus Cervelat, Brot, Rüebli, Äpfel, Sugus und feinen Getreideriegel – alles was man braucht, um auf eine schöne Wanderung zu gehen. Warm angezogen und mit genügend Flüssigkeit begaben wir uns in Richtung Bahnhof. Der Fussmarsch begann dann schliesslich pünktlich um 9:30 Uhr in Schönried. Wir überquerten Stock und Stein, drangen in immer höhere Gebiete vor und genossen die prächtige Aussicht in vollen Zügen.

Nach ungefähr drei Stunden und reichlich Trinkpausen trafen wir bei unserem Mittagsplatz ein. Hier konnten wir an einem grossen Feuer unsere Cervelat bräteln und wieder zu Kräften kommen. Feu-Feu und Stei-Stei schienen etwas unruhig zu werden, wahrscheinlich hatten wir den ursprünglichen Standort des Relikts erreicht. Feu-Feu packte den Speer und legte ihn behutsam in eine Grube. Danach begaben wir uns zurück auf den Wanderweg und marschierten weiter bis zum Bahnhof Saanenmöser, wo unsere Reise schon fast zu Ende war. Mit dem Zug ging es zurück zum Lagerhaus. Hier verabschiedeten wir uns von Feu-Feu und Stei-Stei, die unterdessen auch schon etwas modernes Deutsch gelernt hatten.

Frisch geduscht konnten die Kinder ein feines z’Vieri geniessen und sich bis zum Abendessen austoben. Danach wurden wir vom Küchenteam mit feinen Älplermakaronen verwöhnt.  Da der Tag so anstrengend war, entschlossen wir uns, den Abend mit Spielen, Gesichtsmasken und Zeichnen ausklingen zu lassen.

Es war also geschafft – alle Relikte wurden durch die Kinder und die beiden Wissenschaftler wieder an den richtigen Ort in der richtigen Zeit retourniert. Nun war es also an der Zeit für Aliki und Alecto, Abschied von den hilfsbereiten Kindern zu nehmen. Sie traten also die letzte Reise an und verabschiedeten sich von allen Anwesenden, nachdem sie uns im Jahr 2021 abgeladen hatten.

Die Reise von Aliki und Alecto war aber noch nicht zu Ende, schliesslich mussten die Beiden zurück ins Jahr 4000 finden. Ob dies wohl gelang…?